Neubau der Kita Volberg wird vom Land mit 5,1 Millionen Euro gefördert

Zur Übergabe des Förderbescheides an die Vertreterinnen und Vertreter der Projektgruppe kam Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (Mitte). Foto: Matthias Pohl

Endlich ist er da: Der Förderbescheid über 5,1 Millionen Euro des Landes Nordrhein-Westfalen kam in einer schlichten weißen Mappe nach Rösrath-Hoffnungsthal. Das Geld dient zur Finanzierung des Wiederaufbaus der in der Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 vollständig zerstörten evangelischen Kindertagesstätte Volberg.

Info: Antragsfrist für Wiederaufbauhilfe verlängert

Die Wiederaufbauhilfe für die Kirchengemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath ist derzeit die größte Summe, die von rheinischen Kirchengemeinden beantragt wurde. Aktuell sind zwölf weitere Anträge gestellt, davon bereits vier bewilligt. Für alle Kirchengemeinden, die bisher noch keinenFörderantrag gestellt haben, gibt es eine gute Nachricht: Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Antragsfrist verlängert bis zum 30. Juni 2026. Fragen zu den Förderanträgen für die Wiederaufbauhilfe beantwortet im Landeskirchenamt Birte Laubach, Telefon 0211 4562-298 und Mail fluthilfe@ekir.de.

Bei der Übergabe an die Vertreterinnen und Vertreter der Projektgruppe freute sich Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, sichtlich: „Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass Ihr Förderbescheid nun da ist. Das ist ein Meilenstein. Bis die Kita neu steht, wird es sicherlich noch einige solcher Meilensteine geben.“ Schon im November 2021 hatte Ina Scharrenbach sich vor Ort einen Eindruck verschafft und die Unterstützung des Ministeriums zugesagt. In jeder Krise stecke eine Chance, Dinge besser zu machen, betonte sie mit Blick auf die im Gemeindezentrum Hoffnungsthal ausgehängten Pläne des Neubaus. Denn der soll von Anfang an flutsicher sein, wird großzügig und mit viel Helligkeit den Kindern Raum geben, sich zu entwickeln, zu spielen und christliche Werte kennenzulernen. „Die Flut hat unsere Häuser gefüllt, die Menschen mit ihrer Hilfsbereitschaft unsere Herzen“, schloss die Ministerin ihre Rede.

Das Ausmaß der Schäden war kaum zu fassen

Die Kita ist seit August 2017 in der Trägerschaft der Diakonie Michaelshoven, es gibt zudem einen Förderverein der Eltern. Als im Juli 2021 die Flutkatastrophe auch die Kita traf, so berichtete Pfarrer Thomas Rusch, sei er gerade mit 60 Jugendlichen aus der Gemeinde in Norwegen im Urlaub gewesen. „Wir kamen zurück, und ich konnte das Ausmaß der Schäden kaum fassen. Es war vollkommen surreal“, erinnerte er sich, immer noch erschüttert, während der Feierstunde im Gemeindehaus. Drei Gruppen mussten möglichst schnell untergebracht werden, Aufräumarbeiten rund um das Gebäude wurden mit Hilfe vieler Eltern durchgeführt.

Die Kinder wurden vorübergehend an verschiedenen Orten untergebracht

Für das Erzieherinnenteam, die Kinder und die Eltern war plötzlich vieles anders als gewohnt und manches alles andere als einfach. Eine Gruppe zog in die Kita Villa Hügel, ebenfalls in Trägerschaft der Diakonie Michaelshoven, um. Dafür wurden der dortige Mehrzweckraum und der Personalraum umgestaltet. Zwei weitere Gruppen kamen in bereits vorhandenen Containern der Stadt Rösrath unter, später fand sich ein Interims-Standort in Rösrath-Venauen, wo alle 65 Kinder wieder gemeinsam betreut werden konnten.

Die Arbeiten an der neuen Kita sollen bis 2025 beendet sein

Torsten Krall, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, lobte genau diese Initiative in seiner Begrüßung der Gäste: „Hier haben Kirche, Gemeinde, Politik und der Träger ganz wunderbar zum Wohl der Kinder zusammengearbeitet.“ Dass auch der Förderbescheid nun vorliege, sei „ein großartiges Ereignis“.  Projektsteuerer Volker Langenbach und Architekt Bernd Oxen haben mit verschiedenen Planungsbüros und Experten aus den Bereichen Landschaftsbau, Tragwerk, Gebäudetechnik, Bauphysik, Brandschutz und Bodengutachten das neue Gebäude geplant. Bestaunt werden konnten die Pläne nicht nur auf großen Papierbögen, sondern auch im Modell, das fleißig fotografiert und diskutiert wurde. Eltern mit ihren Kindern waren zahlreich zur Übergabe gekommen und konnten sich ein Bild davon machen, wie die neue Kita aussehen wird. Architekt Volker Langenbach kündigte an, dass die Arbeiten voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres beginnen und bis 2025 beendet sein sollen. Sein Planungsteam umfasst unter anderem den Träger, die Kitaleitung, den ehrenamtlichen Bauausschuss, der sich aus Mitgliedern des Presbyteriums zusammensetzt und erhält fachliche Unterstützung durch den Landschaftsverband Rheinland.

Dieser Beitrag ist zuerst auf der der Internetseite Evangelisch leben in Köln und Region erschienen.

  • 27.4.2023
  • Katja Pohl
  • Red