Düsseldorf. Eine Kirche, die sich erfüllt von Gottes Geist auf die Socken zu den Menschen macht: Dieses Bild verbindet Präses Dr. Thorsten Latzel mit dem Pfingstfest. Beim ersten Pfingstfest, von dem die Bibel berichtet, ebenso wie beim diesjährigen Pfingstfest (28./29. Mai) treibe der Geist Gottes Christinnen und Christen „aus der eigenen Komfortzone rein in die Öffentlichkeit und vor allem hin zu anderen, die sich wie wir nach Hoffnung sehnen, nach etwas, das ihrem Leben Sinn und Orientierung gibt“.
Die Pfingstbotschaft des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland im Wortlaut:
„An Pfingsten bekommen wir, was wir gegenwärtig am meisten brauchen: Begeisterung, feurigen Lebensmut und Verständnis füreinander. Das alles wirkt Gottes Geist in uns. Er kommt, ohne dass wir wissen wie oder woher, ,wie ein Brausen vom Himmel‘. Er weckt Feuer in uns, wenn wir Christus nachfolgen, und schenkt uns die Gabe, andere zu verstehen, ,in anderen Sprachen zu sprechen‘. Damals wie heute treibt Gottes Geist uns raus: aus der eigenen Komfortzone rein in die Öffentlichkeit und vor allem hin zu anderen, die sich wie wir nach Hoffnung sehnen, nach etwas, das ihrem Leben Sinn und Orientierung gibt.
Das hat damals vor 2000 Jahren ebenso wie heute ganz konkrete Folgen. Damals lebten die Jüngerinnen und Jünger Gemeinschaft mit anderen, brachen Brot, beteten, teilten, was andere brauchten. Heute hilft uns Gottes Geist dazu, Familienarmut, dem Pflegenotstand, der Not von Geflüchteten öffentlich entgegenzutreten – und miteinander zu teilen, was andere brauchen. Gottes Geist hilft uns, die Sprache anderer zu sprechen: ,die Parther, Meder, Elamiter‘ stammen aus Kabul, Idlib und Odessa. Und manchmal liegen die Sprachbarrieren schon am Gartenzaun zum Nachbarn, der so ganz anders über Klima, Impfen oder Genderstern denkt als wir selbst. Auch hier hilft uns Gottes Geist, Mauern zu überwinden. Pfingsten feiern wir eine Hoffnung, die andere ansteckt. Gottes Geist ist ,nicht ein Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit‘. (2. Tim 1,7) Darum machen wir uns als Kirche auf die Socken – und ich bin dankbar für die vielen begeisternden Projekte, die dazu in unseren Gemeinden passieren: vom Tauffest in Mülheim/Ruhr über ,Young Preaching‘ in Langenfeld bis hin zu den Besuchen bei allen Mitgliedern in der Kirchengemeinde Goch.“