Diakonie & Kirche – gemeinsam für die Menschen da: Rheinischer Präses besucht Diakonische Werke Rheinland-Süd

Trier – Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), Dr. Thorsten Latzel, besuchte gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Kirchenleitung den Evangelischen Kirchenkreis Trier, um sich ein Bild der Arbeit vor Ort zu machen – am Samstag, 3. Februar 2024, stand auch ein Besuch in der Trierer Geschäftsstelle der Gemeinsamen Diakonischen Werke Rheinland-Süd an. Dabei wurde deutlich: Ehe-, Lebens- und Familienberatung, Suchtberatung, Schwangerenkonfliktberatung, oder auch Migrationsberatung für Geflüchtete – es sind mehr als wichtige Angebote und Beratungen, die die Diakonischen Werke Rheinland-Süd, getragen von den vier Evangelischen Kirchenkreises Trier, Simmern-Trarbach, An Nahe und Glan sowie Wied, den Menschen in den Regionen anbieten. Nicht zu Letzt durch die Nachwirkungen der Pandemie, einer deutlich wahrnehmbaren gesellschaftlichen Spaltung und sozialem Gefälle besteht sehr großer Bedarf für die Beratungs- und Unterstützungsdienste – teilweise jedoch fehlt es an Kapazitäten und Personal. Präses Latzel dankte den stellvertretend für die vielen (rund 150) Mitarbeiter*innen anwesenden Fachberaterinnen Gudrun Zimmermann, Soi Papanastasiou und Patricia Schmidt-Luxa, die anschaulich aus ihrer Arbeit berichteten, sowie Geschäftsführer Carsten Stumpenhorst für die wichtige Arbeit – und betonte: „Wir sehen auch die Belastungen!“

Stumpenhorst gab einen Überblick über die breitaufgestellten Angebote – und betonte angesichts weniger werdender Kirchenmitglieder: „Wir haben immer noch viel einzubringen, auch wenn die wahrgenommene Bedeutung von Kirche gesamtgesellschaftlich zum Teil gesunken ist.“ Das Besondere der Diakonischen Werke Rheinland-Süd sei das durch die Kooperation vierer Kirchenkreise entstehende Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Kompetenzen, die unterschiedlichen Standorten in den Regionen im flächengrößten Diakonischen Werk der EKiR bieten große Vielfalt und viel individuelle Stärke, so Stumpenhorst. Wie dies zukünftig aussehen kann, darüber sei natürlich zu beraten, waren sich Stumpenhorst wie auch Helga Siemens-Weibring, Mitglied der Kirchenleitung und Beauftragte für Sozialpolitik bei der Diakonie RWL sowie Vorständin Kirsten Schwenke, Diakonie RWL, einig.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Frage der Außenwahrnehmung von Kirche und Diakonie, angeregt tauschten sich die Anwesenden, darunter auch Oberkirchenrat Henning Boecker, EKiR, und Jutta Raab, Kreissynodalvorstand Trier, darüber aus, ob Diakonie als zu Kirche dazu gehörig wahrgenommen würde, insbesondere, so Latzel, ob die Menschen wahrnehmen würden, dass sie mit dem Kirchenaustritt auch die Angebote der Diakonie schwächen würden? Und: „Wie schaffen wir es, dass die Menschen merken: Kirche hat diakonisches Profil?“
„Man nimmt uns durchaus als Kirche wahr“, stellte Stumpenhorst für die Diakonischen Werke Rheinland-Süd fest, auch wenn die Anbindung an die Kirchengemeinden nicht in allen Fällen eine direkte sei. Dies sei oftmals eine Frage der Kapazitäten, so der Geschäftsführer. Die Skiba des Evangelischen Kirchenkreises Trier und Pfarrerin der Kirchengemeinde Ehrang, Vanessa Kluge, verwies hierbei aus eigener Erfahrung darauf, dass bei Bedarf die Unterstützung durch die Diakonie jederzeit gelänge. Im Bereich der Migrations- und Flüchtlingsberatung sehe es dafür deutlicher aus: „Hier wird die Zusammenarbeit von Diakonie und Kirche deutlich wahrgenommen von den Menschen“, berichtete Patricia Schmidt-Luxa von der kreiskirchlichen Flüchtlingsarbeit. Hier gehen Kirche und Diakonie sehr konkret gemeinsame Wege – und bieten beispielsweise mit dem Café Hilfreich in der Evangelischen Kirchengemeinde Konz eine wichtige Anlauf- und Beratungsstelle nicht nur für Geflüchtete.

„Wir gehen auf Zeiten zu, in denen wir weniger Mittel haben“, erklärte Präses Latzel, es sei nicht nur deshalb gut, über neue Strukturen nachzudenken: „Wir müssen uns strukturell weiterentwickeln, um Zukunftsfest und Krisensicher zu sein.“ Am Ende Gesprächs gab es einen klaren Konsens: Kirche und Diakonie – das geht auch in Zukunft nur Hand in Hand und gemeinsam!


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