Weit über 200.000 Menschen engagieren sich in den diakonischen Arbeitsfeldern der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe – auf ganz unterschiedliche Weise unterstützen die Ehrenamtlichen die verschiedenen Fachdienste, Projekte und Angebote der Diakonie. So auch in den Diakonischen Werken Rheinland Süd in Trier.
Am 5. Dezember 2024, dem Internationalen Tag des Ehrenamtes, steht diese unverzichtbare Arbeit der Ehrenamtlichen im Vordergrund – ihnen gilt großer Dank für ihr wichtiges und großes Engagement. Dieser Tag lädt auch dazu ein, die vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten und Möglichkeiten zu entdecken – hier kommen Ehrenamtliche des Projektes wellcome, aus dem Betreuungsverein, dem Postcafé, aus der Betreuung Geflüchteter und dem Secondhand-Laden Puderbach der Diakonie in Trier selbst zu Wort und berichten aus ihrer Arbeit und von ihren Erfahrungen!
Katja Klein, Ehrenamtliche im Projekt wellcome Trier – Praktische Hilfe für Familien nach der Geburt
Geena Wassong, Ehrenamtliche im Projekt wellcome Trier – Praktische Hilfe für Familien nach der Geburt
Alois Kronz, Ehrenamtlicher im Betreuungsverein des Diakonischen Werkes Trier e.V.
Sabah Darbo und Shiyar Hannan – ehrenamtlich engagiert seit August 2017, beim Diakonischen Werk seit diesem Jahr – einmal wöchentlich im Postcafé in Trier
Alexandra Seldis-Zapp aus der Ukraine – seit vielen Jahren in Trier ehrenamtlich tätig – allgemeines Ehrenamt und Begleitung von ukrainischen Geflüchteten
Lore Lajendäcker und Anna Schröder, Ehrenamtliche im Secondhand-Laden in Puderbach
Katja Klein, Ehrenamtliche im Projekt wellcome Trier – Praktische Hilfe für Familien nach der Geburt
„Ich engagiere mich als Ehrenamtliche, weil ich mein Leben als sehr glücklich empfinde. Ich habe einen großartigen Mann, einen tollen Sohn, eine Familie und Freunde die mit mir durch dick und dünn gehen. Nach der Geburt meines Sohnes vor fast 20 Jahren habe auch ich eine sehr schwierige Zeit erlebt. Gott sei Dank hatte ich viele Menschen, die mich durch diese harten Monate getragen haben. Ich kann gut nachempfinden, wenn die Geburt eines Kindes nicht nur mit Glück und Freude verbunden ist. Die schlaflosen Nächte, das schreiende Baby, ein eifersüchtiges Geschwisterkind, Ängste und hohe Erwartungen an sich als Mama können sehr belastend sein. Ohne Familie und Freunde ist es oft schwierig zurecht zu kommen.
Deshalb ist es mir eine Herzensangelegenheit etwas von meinem Glück zurückzugeben. Familien in belasteten Situationen nach der Geburt brauchen vor allem eines und das sind meiner Erfahrung nach Menschen, die zuhören und Menschen die einfach da sind. Ohne zu verurteilen, lieb gemeinte Tipps geben oder die Situation bewerten.
Und genau deshalb schenke ich Zeit. Zeit, über die ich verfüge und die ich gerne mit einer sinnvollen Aufgabe fühlen möchte. Und diese Aufgabe habe ich dank Wellcome gefunden.
Eine Umarmung, ein Dankeschön oder liebe Worte lassen mich spüren, dass ich etwas wichtiges und richtiges tue. Es berührt mich immer wieder, wie dankbar meine Hilfe angenommen wird. Ich kann mir kein erfüllenderes Ehrenamt vorstellen.“
Geena Wassong, Ehrenamtliche im Projekt wellcome Trier – Praktische Hilfe für Familien nach der Geburt
„Mein Name ist Geena Wassong, ich bin 24 Jahre alt und seit 4,5 Jahren Ehrenamtlerin bei dem familienentlastenden Angebot „wellcome“ Trier des Diakonischen Werkes. Ich engagiere mich ehrenamtlich bei wellcome Trier, weil ich Familien in herausfordernden Zeiten unterstützen möchte und glaube, dass ein wenig Hilfe im Alltag große Entlastung für die Eltern bewirken kann. Besonders in den ersten Monaten nach der Geburt eines Kindes ist es wichtig, dass Eltern nicht alleine dastehen. Bei wellcome kann ich ganz praktisch mit anpacken und gleichzeitig eine Verbindung zu den Familien aufbauen, die oft viel Dankbarkeit und Wärme zurückgeben. Es erfüllt mich, zu sehen, wie kleine Gesten große Erleichterung bringen, und es gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles beizutragen.“
Alois Kronz, Ehrenamtlicher im Betreuungsverein des Diakonischen Werkes Trier e.V.
„Alles begann mit einem Anruf im August 2016. Ich wurde nach der Übernahme einer rechtlichen Betreuung für einen Verwandten gefragt. Ich hatte ja gesagt. Seitdem habe ich weitere vier Betreuungen übernommen. Es leitet mich der Satz: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ich habe viel in meinem Leben gelernt, andere hatten nicht diese Möglichkeit. Ich gebe gerne davon etwas weiter. Ehrenamtliche rechtliche Betreuungen sind sehr wichtig. Ich unterstütze und begleite Menschen. Ich trete für Ihre Würde ein.“
Sabah Darbo und Shiyar Hannan – ehrenamtlich engagiert seit August 2017, beim Diakonischen Werk seit diesem Jahr – einmal wöchentlich im Postcafé in Trier
„Das Ehrenamt stellt für uns eine wertvolle Möglichkeit dar, der Gemeinschaft, die uns so viel Unterstützung geleistet hat, etwas zurückzugeben. Es ist eine Form, unsere Dankbarkeit auszudrücken und gleichzeitig einen Beitrag zu leisten, indem wir anderen Menschen helfen. Wir engagieren uns ehrenamtlich, weil es uns ein Anliegen ist, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. Wir sind äußerst dankbar, in Deutschland leben zu dürfen, und möchten durch unser Engagement einen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten. In den ersten Monaten nach unserer Ankunft in Deutschland haben wir vielfältige Unterstützung erfahren, die unser Leben wesentlich erleichtert hat. Zu den wichtigsten Hilfen zählen:
– Ehrenamtliche Frauen, die uns in der Flüchtlingsunterkunft kostenfreie Deutschkurse angeboten haben.
– Die Bereitstellung von Kleidung, die wir kostenlos erhalten konnten.
– Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die uns in zahlreichen Bereichen unterstützt haben, um unseren Alltag besser zu gestalten.
Dank dieses Engagements konnten wir die Herausforderungen der Anfangszeit erfolgreich bewältigen. Das Ehrenamt hat nicht nur dazu beigetragen, unsere Situation zu verbessern, sondern uns auch ermöglicht, wertvolle Kompetenzen wie Teamarbeit, Organisation und Kommunikation zu entwickeln. Nun möchten wir diese Unterstützung aktiv zurückgeben. Zudem eröffnet uns das Ehrenamt Chancen zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Es ermöglicht uns, vielfältige Erfahrungen zu sammeln, die sowohl bei der beruflichen Orientierung als auch in unserem Lebenslauf von Nutzen sind. Kompetenzen wie Teamarbeit und Führungsfähigkeiten, die wir durch ehrenamtliches Engagement erwerben, sind auch in der Arbeitswelt von großer Bedeutung.“
Alexandra Seldis-Zapp aus der Ukraine – seit vielen Jahren in Trier ehrenamtlich tätig – allgemeines Ehrenamt und Begleitung von ukrainischen Geflüchteten
„Ich war selber in dieser Situation – in einem fremden Land anzukommen und auf Hilfe angewiesen zu sein. Die Unterstützung, die ich und meine Familie damals hier in Deutschland erhalten haben, war von enormer Bedeutung für uns. Das ist einer der Gründe, warum ich mich auch ehrenamtlich engagiere – ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben – das macht mir Freude und ist sinnstiftend für mich, denn kaum etwas ist erfüllender, als das Leben Anderer leichter und besser zu machen, etwas Gutes zu tun. So wird nicht nur das Leben der Menschen bereichert, die ich unterstütze, sondern auch mein eigenes Leben wird bereichert durch neue Erfahrungen und sogar neue Freundschaften…“
Lore Lajendäcker (links im Bild) arbeitet seit Februar 2023 im Secondhand-Laden in Puderbach 1 x wöchentlich mit
„Ich bin spät Oma geworden. Das hat mich motiviert, junge Familien zu unterstützen und im Secondhand-Laden „Kinderbunt“ tätig zu werden.“
Anna Schröder (rechts) arbeitet seit Anfang 2024 im Secondhand-Laden in Puderbach 1 x wöchentlich mit
„Ich bin dankbar für die Hilfe, die ich bei meiner Ankunft in Deutschland erhalten habe und möchte daher gerne was der Gesellschaft zurückgeben. Außerdem bin ich gerne unter Menschen.“